Bergbau in Oberzeiring
Durch frühgeschichtliche Funde kann der Silberabbau in diesem Gebiet im oberen Pölstal schon um 1000 v. Chr. nachgewiesen werden. Oberzeiring mit dem ehemaligen größten Silberbergwerk der Steiermark wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt und 1279 zum Markt erhoben. Oberzeiring war bis ins späte Mittelalter für sein bedeutendes Silberbergwerk berühmt. Bereits im 13. Jahrhundert war Oberzeiring im Besitz aller Rechte einer Bergstadt. Besonders bedeutsam war das 1284 verliehene Münzrecht zum Prägen des silbernen „Zeyringer Pfennigs“. Der Markt war bis 1663 auch der Sitz des Berggerichtes.
Im Zeiringer Erzberg wurde im Mittelalter einer der bedeutensten Silberbergbaue der Habsurger Länder betrieben.
Seine Hochblüte erlebte das Zeiringer Bergwerk Ende des 13. Jahrhunderts.
Die Arbeiten in einem mittelalterlichen Bergwerk waren hart und beschwerlich.
Die Kriechstollen waren niemals höher als 1,20 Meter. Darin arbeiteten die Knappen teilweise kniend und liegend. Zur Beleuchtung wurden Tonlampen verwendet. Das herausgeschlagen Gestein wurde in sog. Erzschüsseln oder aber in kleine Lederbeutel gefüllt, die auf dem Rücken von Hunden aus dem Stollen hinaustransportiert wurden.
Man benötigte viele geschickte Handwerker wie z.B Schreiner und Werkzeugmacher. Auch Köhlereien muss es gegeben haben, da das Erz vor Ort zu Silber verhüttet und in weiterer Folge zu den berühmten Zeyringer Pfennigen verarbeitet wurde.
Es gibt viele Mythen und Theorien über den Untergang des Zeiringer Bergbaues. Die wahrscheinlichste Erklärung ist ganz einfach. Das Bergwerk ist 1361 „abgesoffen“. Laut Geschichte hat kein Bergmann das Grubenunglück überlebt.
Immer wieder wurde in den folgenden Jahrhunderten erfolglos versucht das Wasser aus dem Berg zu pumpen um an das Silber zu kommen. Viele Persönlichkeiten, darunter Kaiser Maximilian I (1506) und Erzherzogin Maria Theresia (1738-1746), versuchten die Stollen trocken zu legen. Die letzten Trockenlegungsversuche erfolgten 1922-1924 unter der Leitung von Dr. Setz.
Neben Silber wurden im Oberzeiringer Bergwerk auch Eisenerz und mehr als 45 verschiedene Mineralien gefunden. Darunter auch der einzigartige Zeiringit.
Schaubergwerk
1958
Im Jahr 1958 hat der damalige Fremdenverkehrsverein einen kleinen Teil des ehemaligen Silberbergwerkes als Schaustollen für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht und einen Museumsraum eröffnet.
Der Schaustollen wurde in den folgenden Jahren kontinuierlich erweitert und modernisiert.
2000
Im Jahr 2000 wurde das Schaubergwerk auf grund von neuen Sicherheitsauflagen für den Betrieb von Schaubergwerken saniert und um etliche Sicherheitseinrichtungen erweitert.
2016
Eröffnung des neuen Souvenirshops.
2017
Neu Eröffnung nach umfassenden Renovierungsarbeiten im Schaustollen und Museum.
2018
Am 10.10.2018 wurde dem Museum Schaubergwerk Oberzeiring das österreichische Museumsgütesiegel verliehen.
Heilige Barbara
Barbara lebte im 3. Jahrhundert nach Christus in Nikodemia, der Hauptstadt der römischen Provinz Bithynien (Kleinasien). Ihr Vater Dioskurus, ein reicher Mann, ließ sein einziges Kind, an welchem er mit großer Liebe hing, in Kunst und Wissenschaft bestens unterrichten und legte auch großen Wert auf die Festigung Ihres Glaubens an die römisch – griechischen Gottheiten. Ohne Wissen Ihres Vaters lernte sie aber die Lehre Christi kennen und ließ sich taufen. Zur damaligen Zeit wurden die Christen fast überall blutig verfolgt, sie galten als die Feinde des Staates, auf die Zugehörigkeit zum Christentum standen die grausamsten Strafen.
Der Vater wollte Barbara mit einem sehr begüterten Mann vermählen, um den Reichtum seines Hauses noch zu vermehren. Barbara, die sich zunächst Bedenkzeit erbeten hatte, erklärte nachher ihrem Vater, als er von einer größeren Reise zurückkam, sie sei Christin und wolle von der Heirat nichts wissen.
Dioskuros, der sein einziges Kind der verhassten neuen Religion zugewendet sah, wurde von einem maßlosen Zorne ergriffen und lieferte seine Tochter als Christin an den römischen Prokonsul Martianus aus, der die oberste Gerichtsgewalt inne hatte. Martianus wollte Barbara zuerst durch gutes Zureden von ihrem Glauben abbringen, ließ sie aber dann, als dieser Versuch misslang, geißeln und ins Gefängnis werfen.
Ihre Glaubenskraft brachte es mit sich, dass die Wunden heilten. Am folgenden Tage wurde sie von Martianus aufgefordert sich den heidnischen Göttern zu opfern; als sie sich weigerte, dies zu tun, wurde sie auf das Gräulichste verstümmelt und dann, da sie bei ihrem Bekenntnis zur christlichen Religion blieb, zum Tode durch das Schwert verurteilt.
Freudig, als Opfer ihrer heiligen Überzeugung, trat Barbara den Weg zur Richtstätte an, verklärt von der Begeisterung für den wahren Glauben. Ihr letzter Wunsch soll es gewesen sein, es möge Gott durch sie all denen beistehen, welche unvorbereitet einem plötzlichen Tode gegenüberstehen. Der entmenschte Vater ging in seiner Raserei so weit, dass er seiner Tochter selbst das Haupt abschlug.
Gleich nach Barbaras Tode ging ein entsetzliches Gewittere nieder, Dioskuros wurde zur Strafe für seine Untat vom Blitz getötet.
Vom 14. Jahrhundert an ist Barbara eine der beliebtesten und am häufigsten dargestellten Heiligen; gekrönt, den Kelch mit der Hostie tragend, einem Schwert, sowie einem Turm neben sich. Vom 15. Jahrhundert an gehört sie zu den 14 Nothelfern als Beistand der Sterbenden. Auch gegen Unwetter und Feuergefahr angerufen, wurde sie vom 18. Jahrhundert an Patriotin der Bergleute, Glöckner, Architekten, Artilleristen und Gefangenen.
Gefeiert wird sie am 4. Dezember.
Sage vom Untergang des Zeiringer Bergbaus
Als die Knappen wieder einmal mit ihren silbernen Kugeln nach den silbernen Kegeln schoben, kam ein altes Weib mit seinem Enkel daher und sah ihnen staunend zu. Da sprang ein Knappe auf den Buben los, hieb ihm den Kopf ab und schob ihn nach den Kegeln. Die Großmutter aber, von Grauen über die Untat erfasst, verfluchte Knappen und Berg. Tatsächlich brach schon am nächsten Tag, als die Knappen in die Gruben eingefahren waren, das Unglück herein; gewaltige Wassermassen erfüllten plötzlich Schächte und Stollen, so dass niemand entrinnen konnte und 1400 Knappen an einem Tage ihr Leben lassen mussten. Seit dieser Zeit ist das Silberbergwerk zur Strafe für den Übermut der Knappen ersoffen und alle Bemühungen, es wieder in Betrieb zu setzen, waren bisher erfolglos.