Themenweg Station 6 – Altes Rathaus
Bei diesem Haus handelt es sich um den Sitz des mittelalterlichen Rathauses.
Obwohl dem Markt im Rahmen der Bergordnung alle Rechte einer Stadt gewährt wurden, war Oberzeiring nie eine wirkliche Stadt.
Die Privilegien der Bürger zeigten sich vor allem in der Verwaltung, in Handelsrechten, im Besitzrecht und in der Gerichtsbarkeit.
Vertreten wurde die “Bürgerschaft auf der oberen Zeiring” von zwei Markt- und Bergrichtern (vergleichbar dem Bürgermeister) und zwölf Geschworenen (vergleichbar dem Gemeinderat).
Auf dem Grundstück bestanden ursprünglich zwei Häuser. 1794 wird als Besitzer ein „Unterer Lederer“ genannt, wobei die Lederei 1807 abbrannte, während das alte Rathaus erhalten blieb und bis 1843 Eigentum des Magistrates des landfürstlichen Marktes war.
Im Grundbuch sind für das Haus die Rechte für das Führen einer Taverne und einer Rotgerberei vermerkt.
Unter den vielfältigen Nutzungen dieses Hauses ist erwähnenswert, dass hier 1906–1925 das Postamt untergebracht war, später eine Schneiderei und eine Landwirtschaft.