Themenweg Station 4 – Berggericht
Früher stand hier das alte Berggericht.
Das Gebäude wurde 1566 von der Zeiringer Bürgerschaft angekauft und war beinahe 300 Jahre lang Sitz dieses Gerichts.
Das Berggericht setzte sich zusammen aus einem Bergrichter und seinen Geschworenen.
Das Berggericht in Oberzeiring entschied über alle Belange des Bergbaus in den Herzogtümern Steiermark und Kärnten, inklusive dem heutigen Slowenien.
Nachdem der Zeiringer Bergbau stetig an Bedeutung verloren hatte, nur mehr in kleinem Maße erfolgte und wenige Knappen hier ansässig waren, übten vor allem Handwerker dieses Amt aus.
Das führte dazu, dass sich andere Regionen beschwerten, weil inkompetente Schuster und Schneider bei wichtigen Entscheidungen den Bergbau betreffend das letzte Wort hatten, obwohl sie kaum Ahnung davon hatten.
So wurde 1663 das Berggericht nach Eisenerz verlegt und es befand sich in Oberzeiring nur noch ein Berggerichts-Amtsverwalter.
Dieses Amt bestand bis 1738.
Der Verwalter wurde aber nicht mehr mit Münzgeld bezahlt, sondern erhielt das Recht im Gerichtsgebäude zu wohnen und den Garten mietfrei zu benutzen.
1870 bis 1901 diente das Gerichtsgebäude als Amtshaus.
Das Haus wurde danach fast vollständig abgerissen und an seiner Stelle als Stiftung der Gewerken Neuper die ehemali-
ge Volksschule erbaut.
Seit 1986 dient es als Wohnhaus.